Pfarrkirche Hl. Jakobus

Nicht nur weithin sichtbar ist der 63 m hohe Kirchturm , auch Innen ist unsere Pfarrkirche ein Juwel. Bei der 1988 erfolgten Restaurierung wurden Fresken aus dem Jahre 1350 freigelegt. Wenn Sie Glück haben, können Sie an hohen Feiertagen eine Festmesse mit dem über die Landesgrenzen hinaus bekannten Chor miterleben. 

Die erste urkundliche Nennung von Neumarkt erfolgte 1171 als "novum forum". 1296 ist Neumarkt Mutterpfarre von Freistadt, Hirschbach und Schenkenfelden.

In der Pfarrkirche, die dem hl. Jakobus geweiht ist, sind mehrere Bauetappen feststellbar. Die erste Neumarkter Kirche – im romanischen Baustil – wurde um 1150 erbaut. In der Gotik wurde die Kirche erweitert. Der gotische Chor, entstanden um 1350, zeigt nur gotische Einzelformen, er ist noch in der vorangegangenen romanischen Baukunst verwurzelt. Das Langhaus der Pfarrkirche entstand nach 1435 und erfuhr im 18. Jahrhundert (1731) nach Westen hin eine barocke Erweiterung. Die Fresken im Chor aus dem Jahre 1350 wurden mehrmals übermalt. 1988 wurden diese bei der Renovierung der Pfarrkirche freigelegt, ebenso die Kreuzrippen und 2 Schlusssteine, die in ocker-rot-blaue Segmente gegliedert sind. Zwei romanische Grabplatten südlich der Kirche sind bei Grabungsarbeiten auf dem Friehof zum Vorschein gekommen.

Die meisten Veränderungen hat wohl der Turm der Kirche im Laufe der Jahrhunderte durchgemacht. Ein Wappenbild aus dem Jahre 1660 zeigt ein sogenanntes Zwickeldach. Dieses wurde 1807 durch ein Kuppeldach ersetzt. Um 1850 erhielt das Dach die Form eines Helms. 1885 wurde nach einem Plan des Linzer Architekten Jeblinger das heutige Dach gebaut und mit Kupferblech – statt der früheren Schindeln – eingedeckt. Das heutige Turmdach besteht aus gewöhnlichem Blech, da das Kupferblech im 1. Weltkrieg abgeliefert werden musste. Der Turm hat eine Höhe von 63 Metern.

Der Großteil der heutigen Kircheneinrichtung ist neugotisch und stammt vom Bildhauer Untersberger aus Gmunden. 
Bis Anfang des 18. Jahrhunderts war die Kirche mit einer gotischen Einrichtung ausgestattet (Altäre, Kanzel usw.), die aber in der Folge barockisiert oder ganz erneuert wurde. Der Hochaltar zu Ehren des hl. Jakobus dem Älteren wurde 1887 im neugotischen Stil vom Gmundner Bildhauer Untersberger aus Zirbenholz hergestellt. An der Nordmauer zeigt ein Bild aus der Barockzeit (1677) eine Darstellung aus dem Leben des hl. Jakobus d.Ä., welches 1803, 1931 und 1988 restauriert wurde. An der Brüstung der Empore wurden bei der Restaurierung acht, unter einer Tüncheschicht verborgene Apostelbilder aus dem 16. Jahrhundert entdeckt. Diese wurden in ihrer ursprünglichen Schönheit wiederhergestellt; die vier mittleren, fehlenden Apostelbilder wurden ergänzt. Die Neugestaltung der Kirchenbänke erfolgte unter Verwendung des alten Schnitzwerkes.
Die älteste Neumarkter Orgel wurde bis 1735 bespielt. Die neue Orgel aus diesem Jahr dürfte kein Wunderwerk gewesen sein, da sie schon 1771 ersetzt werden musste. Der Freistädter Orgelbauer Lorenz Richter schuf jene Orgel, auf der auch heute noch gespielt wird.

Zahlreiche Ansichten finden Sie in der Fotogalerie.

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Linker Seitenaltar - Lourdes-Altar

neugotisch, 1884 von Bildhauer Untersberger, Gmunden, aus Zirbenholz
Statuen: links - Hl. Aloisius von Gonzaga, Mitte - Hl. Maria, rechts - Hl. Agnes

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Rechter Seitenaltar - Josefs-Altar

neugotisch, 1887 von Bildhauer Untersberger, Gmunden, aus Zirbenholz
Statuen: links - Herz-Jesu, Mitte - Hl. Josef, rechts - Herz - Mariä

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Renaissance-Fresken

Apostelbilder auf Empore (Ausschnitt) - Mitte 16. Jahrhundert

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Gotischer Taufstein

um 1450, mit neugotischem Taufsteindeckel

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Bronzetor

mit Darstellung aus dem Leben des hl. Jakobus des Älteren von Prof. Peter Dimmel, Linz

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Neugotischer Volksaltar

Predigtambo, von Prof. Peter Dimmel, Linz

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Frühbarocke Statue

"Madonna mit Kind" - Marienkapelle

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Barocke Statue

Hl. Johannes Nepomuk, 1. Hälfte 18. Jahrhundert

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Barockes Jakobusbild

1677 von Spillenberger

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Barockes Fastenbild

"Pieta", 1720, von Marius Miller aus St. Florian

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Jugendstilfenster "Dreigschneis"
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Gotische Fresken

im Chor, von 1350

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Neugotischer Hochaltar

Jakobus des Älteren geweiht
Statuen: links - Hl. Petrus, Mitte - Hl. Jakobus der Ältere, rechts - Hl. Paulus
darüber - Heiland mit 2 Engelstatuen, 1887 von Bildhauer Untersberger, Gmunden, aus Zirbelholz

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Neuogotischer Volksaltar

Predigtabo von Prof. Peter Dimmel, Linz


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