Burgstall bei Möstling

Burgstall

Ungefähr zwei Kilometer von Neumarkt liegt der Weiler Möstling (urkundlich Mosling 1499). Der Weiler besteht aus den Häusern Matzelsdorf 12, 13, 14 und 26. Möstling ist aus dem slawischen abgeleitet (vgl. tschechisch, slowenisch: most = Brücke). Der "Brückenort" erhielt seinen Namen entweder aufgrund einer Brücke über den  heute eingeebneten Burggraben oder aufgrund einer Brücke über den Nebenbach der Kleinen Gusen.

Von Möstling schiebt sich gegen das Tal der Kleinen Gusen wie ein Riegel eine Kuppe vor, auf der Ende gegen den nordwestlichen Abfall die Reste einer Burg liegen. Der die Ruine umgebende Wald wird Burgholz genannt. Das josefinische Lagebuch von 1786 der Katastrale Trosselsdorf verzeichnet auch eine Flur Burgstall, eine Buchstallholzstatt und eine Buchstalleithenholzstatt.
Am Fuß des Riegels verläuft die Trasse der noch gut erhaltenen Pferdeeisenbahn.

Auf der Seite gegen Möstling trennt die Burganlage ein doppelter Abschnittgraben. Die Burg erstreckte sich über 40 Meter in Ost-West-Richtung auf zwei Terrassen. Auf der Südseite ist die Mauer noch zwei Meter hoch. In dieser Mauer sah man bis 1985 noch eine Türöffnung. Aus dem Grundriss der Anlage kann geschlossen werden, dass diese auf der Westseite durch einen Turm abgeschlossen wurde.

1499 wird die Ruine erstmals als "pueckhstall" (Burgstall) urkundlich erwähnt, war also damals schon verfallen. In den Urbaren der Herrschaft Freistadt finden sich zwei Flurnamen, die auf die Burg hinweisen: Purgkhstall (1565) und Purchstall (1590). Wahrscheinlich diente sie während der Böhmeneinfälle im 14. Jahrhundert und während der Hussitenkriege im 15. Jahrhundert als Zufluchtsort. Es wird angenommen, dass sie durch die Hussiten zerstört und nicht mehr aufgebaut wurde.

Zum Haus Bruckner in Möstling gehört ein kleine Grundstück mit dem Namen Freithof. Es wurde als Friedhof für die Burgbewohner und gefallene Ritter genutzt. Eventuell wurden hier auch die Hingerichteten des Galgenbergs bestattet.

Nach mündlicher Überlieferung soll der Burmerhof in Matzelsdorf der Meierhof der Burg gewesen sein. Im Keller des Burmerhauses findet sich ein etwa 15 Meter langer - mittlerweile eingestürzter - Gang, der bis zur Burg geführt haben soll. Im Gang existiert ein gut erhaltener kleiner Brunnen.


Nach: Edelbauer, Gottfried: Rund um Neumarkt. Erwanderbare Geschichte in der Umgebung von Neumarkt i. M. Zusammengetragen von Gottfried Edelbauer unter Verwendung des Neumarkter Heimatbuches von Hermann Affenzeller. Mit einer Wanderkarte im Anhang. 1994.

Erreichbarkeit

Den Burgstall erreicht man ab dem Marktplatz Neumarkt am Burgstall Rundweg nach Möstling. Etwa 200 Meter westlich von Möstling befindet sich die Ruine Burgstall.

Adresse

Möstling
4212 Neumarkt im Mühlkreis

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Kontakt

Möstling
Neumarkt im Mühlkreis